Sigalit Landau in collaboration with Yotam From, Salt Crystal Bride Gown III, 2014, Colour Print, 163 x 109 cm, Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Marlborough Contemporary, London. Photo: Studio Sigalit Landau
Ein ausgedehntes Bad im Toten Meer verwandelte ein viktorianisches Gewand in eine starre, kristalline Salzskulptur. Mithilfe eines 70 kg-schweren Gewichts gelang es dem Fotografen Yotam From, durch die extrem salzhaltigen Wassermassen zum Meeresboden zu sinken und das Kleid zu fotografieren. Geschaffen worden war es von der israelischen Bildhauerin und Installationskünstlerin Sigalit Landau, die in monatelanger Kombination aus Bildhauerei, Fotografie und der Einwirkung natürlicher Prozesse die „Salt Bride“ schuf. Das Werk wird aktuell in der Galerie Marlborough Contemporary in London in Form von acht Farbdrucken ausgestellt.Man kann gut verstehen, warum Landau von diesem mysteriösen Wasserkörper so fasziniert ist. Das Tote Meer, in dem es kaum Leben gibt, ist ziemlich einzigartig auf der Welt. Trotz der knalligen Temperaturen von rund 40° C im Sommer ist die Gegend auch als Urlaubsziel beliebt. Angeblich sollen sich hier auch Überreste der biblischen Städte Sodom und Gomorrha befinden. Landau beschäftigte sich bereits in vielen ihrer Arbeiten mit dem Toten Meer. So kristallisierte sie nicht nur andere Objekte wie eine Schlinge, Schuhe und eine Geige, sondern reproduzierte die raue Schönheit des Salzsees auch in einer Vielzahl von Ausstellungen und Museen, z.B. bei der Documenta X im Jahr 1997, im MoMA New York im Jahr 2008 und anlässlich einer Retrospektive des Museu d'Art Contemporani de Barcelona (MACBA) im Jahr 2014. Das Video DeadSee, in dem die Künstlerin selbst nackt inmitten von 500 miteinander verbundenen Wassermelonen treibt, ist ein besonders ikonisches Werk von Landau.Inspiration findet die Künstlerin nicht nur in der Körperhaftigkeit des Toten Meeres, sondern auch in der Kultur, welches umgibt. „Salt Bride“ etwa übernimmt nicht nur die Eigenschaften des Meersalzes, das Werk ist auch eine Erkundung der Protagonistin Leah in dem jiddischen Theaterstück "Der Dybbuk" von S. Ansky. "Über die Jahre habe ich immer mehr über diesen tief gelegenen und seltsamen Ort gelernt", sagt Landau. "Seine Magie bietet so viele Möglichkeiten: neue Experimente, Ideen und Einsichten. Als würde man auf ein neues Zeitsystem treffen, eine andere Logik, eine fremde Welt. Das Salz sieht aus wie Schnee, wie Zucker, wie die Umklammerung des Todes. Kristallisierte Tränen, wie eine weiße Unterwerfung an Feuer und Wasser zugleich." Aktuell arbeitet Landau an dem Konzept für eine monumentale Brücke, die die israelische mit der jordanischen Seite des Toten Meeres verbinden soll. Marlborough Contemporary, London. Photo: Studio Sigalit LandauMarlborough Contemporary, London. Photo: Studio Sigalit LandauMarlborough Contemporary, London. Photo: Studio Sigalit Landau, London. Photo: Studio Sigalit LandauMarlborough Contemporary, London. Photo: Studio Sigalit LandauMarlborough Contemporary, London. Photo: Studio Sigalit LandauMarlborough Contemporary, London. Photo: Studio Sigalit Landau, Salt Bride, Exhibition view at Marlborough Contemporary, August 2016. Courtesy of Marlborough Contemporary, Salt Bride, Exhibition view at Marlborough Contemporary, August 2016. Courtesy of Marlborough ContemporaryWeitere Arbeiten von Sigalit Landau finde ihr auf ihrer Website.
Anzeige
A photo posted by Francesco Dama Zini (@bild_er) on
Aug 2, 2016 at 2:35am PDT
Anzeige