Vor ein paar Monaten gab ich meinen Studenten an der New Yorker School of Visual Arts die Aufgabe, berühmte Akte der Kunstgeschichte zu kopieren. Sie studieren alle Fotografie, also war es kaum überraschend, dass die meisten für ihre Rekonstruktion dieses Medium wählten. Von der Schule gestellte Aktmodelle aller Formen und Größen erlaubten den Studenten, sich mit Ausleuchtung und Studiotechniken vertraut zu machen. Um die historischen Bilder zu reinszenieren, mussten die Studenten versuchen, sich in deren Entstehungsprozess hineinzudenken. Im besten Fall konnten sie außerdem lernen, dass tatsächliche Plagiate in der Fotografie unmöglich sind. Ich weiß noch, wie sehr mich während meines Studiums der Gedanke, dass alle guten Bilder schon existieren, entmutigte. Das Ziel dieser Aufgabe war es zu zeigen, dass deine Fotografien, ganz gleich wie sehr du dich bemühst, eine andere Person nachzuahmen, immer nur deine eigenen sein können.
—MATTHEW LEIFHEIT
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