Bild: Shutterstock
Anzeige
Doch die Ergebnisse von Soundararajan und Lemke Oliver sprechen eine andere Sprache: Bei der Untersuchung der ersten 100 Millionen Primzahlen kristallisierte sich heraus, dass die Wahrscheinlichkeit einer 1 am Ende einer Primzahl und einer weiteren 1 am Ende der darauffolgenden Primzahl bei nur 18 Prozent liegt. Die Wahrscheinlichkeit einer 9 und einer weiteren 9 als Endziffer der nächsten Primzahl liegt bei 22 Prozent, bei 7 gefolgt von 7 und 3 gefolgt von 3 liegt die Wahrscheinlichkeit jeweils bei 30 Prozent.„Ich musste es mit eigenen Augen sehen, um das wirklich zu glauben"
Anzeige
Querfeldein bezeugen Mathematikprofessoren ihre Verblüffung über die Entdeckung. „Ich war sehr überrascht", gab James Maynard von der Unversität Oxford zu, der laut dem New Scientist sofort seine eigenen Berechnungen durchführte, um das Muster zu testen. „Ich musste es irgendwie mit eigenen Augen sehen, um das wirklich zu glauben."Ein Weg, das Muster von Soundararajan und Lemke Oliver zu bestätigen, ist das sogannte Primzahltupel. Diese Systematik der beiden Primzahlenforscher Hardy und Littlewood aus dem frühen 20. Jahrhundert soll abschätzen können, wie oft Paare, Tripel und größere Primzahlen-Cluster auftauchen—und obwohl das Primzahltupel noch nicht abschließend bewiesen ist, funktioniert es bislang wunderbar.Mathematiker versuchen schon lange die Gesetzmäßigkeiten hinter dem Auftreten von Primzahlen zu ergründen. Im 18. Jahrhundert fand der bedeutende Mathematiker Carl Friedrich Gauß immerhin heraus, dass Primzahlen seltener werden, je größer die Zahl ist. Man kennt mittlerweile ein paar Trillionen Primzahlen—doch wahrscheinlich noch lange nicht alle. Das legt zumindest die Riemann-Vermutung nahe, und für den, der sie beweist, gibt es eine Million Dollar Preisgeld. Nicht wenige haben das vergeblich versucht, und noch immer werden neue Primzahlen entdeckt:Erst im Januar errechnete ein Computer in Missouri nach einem Monat Arbeit eine neue Redkordprimzahl: 274,207,281-1, eine Zahl mit unglaublichen 22,3 Millionen Stellen. Echte Liebhaber können sie sich bis zur nächsten Entdeckung sogar für's Heimstudium als Archiv herunterladen.