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Design

Anthony Howes kinetische Windskulpturen scheinen aus einer anderen Welt zu kommen

Mit 3D-Modellierungssoftware, einem Haufen Metall und schierer Vorstellungskraft lässt der US-Künstler surreale Kreaturen entstehen.

Anthony Howe lebt auf Eastsound, der größten der San-Juan-Inseln, im US-Bundesstaat Washington. The Creators Project hat den Künstler zuhause besucht, um seine Malereien und Skulpturen zu porträtieren, die er zunächst mit einer 3D-Software erstellt und dann per Windkraft surreal in Szene setzt.

„Ich war gelangweilt von meiner statischen visuellen Welt“, erzählte uns Howe. Mit anderen Worten: Howe glaubt, dass Skulpturen keine leblosen, stoischen Entwürfe sein müssen. Er erschafft Kunstwerke, die leben und sich mit der Natur bewegen. Seine Metallfiguren erwecken den Eindrucken tanzender, echter Kreaturen.

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Howe führte uns durch den Entstehungsprozess seiner Werke. Ausgehend von 3D-Modellen, die er an seinem Schreibtisch entwirft, erstellt er CAD-Designs mit Rhinoceros 3D. Per Plasmaschneider schneidet er dann Metalle und gestaltet diese akribisch mit Hilfe traditioneller Metallverarbeitungsprozesse.

Um so hypnotische Skulpturen wie Howe hinzubekommen, muss man wohl schon ein etwas seltsamer Kauz sein–und Großes vorhaben. Während des Interviews teilte er wie ein Schamane diese Lebensweisheiten, die zu klug waren, um sie hier wegzulassen.

Lasst euch schon mal mit ein paar GIFs von Anthony Howes kinetischen Skulpturen erleuchten, aber kombiniert sie mit seinen Zitaten über Kunst, Kommerz, Schöpfung und Innovation. Wer sich die Zitate als Mantra vorträgt, hat gute Chancen, ihre volle Transzendenz zu spüren.

„Ich kam auf Skulpturen, weil ich mal in ein wunderschönes Model von Ford verknallt war. Ich machte ihr ein Herz aus Metall, aber sie dachte wohl, ich sein ein Idiot. Es hat nicht funktioniert.“

„Es schockierte mich, dass meine Kunst online viral wurde. Ich hatte nie gedacht, dass das Internet zu so etwas fähig wäre. Diese Video-Revolution, die gerade abläuft, ist für meine Arbeit ein Geschenk Gottes.“

„Man braucht zehn oder 15 Jahre, damit sie zusammenhalten und gut aussehen. Ich muss intuitiv erahnen, was passieren wird, wenn der Wind sehr stark wird. Ich versuche, meine Arbeit zu überbauen. Die beste Art, meine Skulpturen zu testen, ist es, sie an meinem Ford F-150 festzumachen und auf die Autobahn zu fahren. Du kannst Metall auf einen Tisch legen und der Wind wird es runterschmeißen. Aber wenn sich ein Kunstwerk um einen Knoten drehen soll, ist das schon etwas schwieriger.“

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„Zu diesem Zeitpunkt kann ich Dinge komplett in meinem Kopf entwerfen. Ich zeichne sie nicht einmal. Ich sehe sie in meinem Kopf. Ich mache lange Spaziergänge und stelle mir die Formen vor. Wenn man etwas seit 20 oder 30 Jahren macht, kannst du Dinge in deinem Kopf schreiben. Du kannst einen ganzen Handlungsstrang visualisieren.“

„Wenn ich meine Arbeit an einen beliebigen Ort bringen könnte, würde ich sie in den Storm King Skulpturenpark stellen. Ein anderer Ort wäre dieser neue Park in Seattle, in dem es einen Haufen großer Künstler gibt. Ich möchte unter meinen Zeitgenossen sein.“

„Mein Lieblingspart in diesem Prozess ist das Entdecken einer neuen Idee, einer neuen Bewegung. Normalerweise passiert das am Computer oder es ist ein Gedanke, den ich am Computer umsetze. Das ist ganz klar der angenehmste, erfüllendste Gänsehaut-Moment.“

Howe erzählte uns außerdem, dass er nächstes Jahr eine Skulptur zum Burning Man Festival bringen wolle und zwar keine Geringere als „die größte kinetische Skulptur der Welt.“ Mit neun Meter Breite, neun Meter Tiefe und siebeneinhalb Meter Höhe braucht das Umgeheuer einen Sattelschlepper, um in die Wüste gebracht zu werden. Seht unten ein Video der Skulptur:

Mehr seiner magischen Kreationen findet ihr auf Anthony Howes YouTube-Kanal.

Fotos: Anthony Howe, GIFs: Jordan Kinley