Digitale Dateien bestehen immer aus Primärdaten–so viel ist klar. Öffnet eine beliebige Bild-, Audio- oder andere Datei im Text Editor und ihr werdet den zugrunde liegenden Unicode der Datei angezeigt bekommen. Eher ungewiss ist, was passiert, wenn wir die entsprechende .txt-Datei mit einem Videoprogramm, eine Audio-Datei mit Word oder eine Bilddatei mit einem Sound-Editor öffnen. In den meisten Fällen wird ein dem Programm fremdes Format eine Fehlermeldung produzieren und wahrscheinlich die gesamte Anwendung außer Gefecht setzen. In einigen Fällen jedoch lässt sich durch die Manipulation nicht-nativer Dateien wunderschöne Kunst hervorbringen.
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Masuma Ahuja und Denise Lu von der Washington Post haben genau diese Idee weiterverfolgt und Bilder mit der Audio-Software Audacity bearbeitet. Dieses Databending genannte Verfahren, bei dem laut Ahuja und Lu „Daten mit einem Editor, der gewöhnlich andere Medienformate verarbeitet, manipuliert werden“, bringt simple Ergebnisse hervor, die genauso vielfarbig und außergewöhnlich wie inspirierend sind.Der Eiffelturm mit einem Echo-Effekt betrachtet lässt Paris seinem Ruf als „Stadt der Lichter“ gerecht werden. Mit Crossfader und Reverb bearbeitet wird die öde Südwestküste Islands von bunten Wellen aus Zuckerwatte überschwemmt. Und die Brooklyn Bridge scheint mit ein bisschen Hall direkt der Farbenwelt aus Do The Right Thing zu entspringen.
Originalfoto: Denise LuOriginalfoto: Emily ChowOriginalfoto: Denise LuOriginalfoto: Greg BarberOriginalfoto: Denise LuOriginalfoto: Greg BarberOriginalfoto: Greg BarberOriginalfoto: Masuma AhujaOriginalfoto: Greg BarberOriginalfoto: Masuma AhujaOriginalfoto: Greg BarberOriginalfoto: Phoebe ConnellyOriginalfoto: Katie ParkOk, Lust bekommen eure eigenen Bilder per Databending zu bearbeiten? Dann checkt mal Jamie Boultons Tutorial für Audacity oder das Anfänger-Tutorial von Antonio Roberts, wie man Bilddateien in die Audio-Software importiert.