Der Hypercube von Kit Webster ist das Tor zur vierten Dimension

Fotos: kitwebster.com/hypercube

Es ist nicht gerade einfach, sich einen Tesserakt vorzustellen. Ist unser Denken doch auf drei Dimensionen beschränkt. Das geometrische Prinzip eines 4D-Hyperwürfels zu erkunden, scheint genau aus diesem Grunde unmöglich. Was nicht bedeutet, dass wir es nicht versuchen sollten: Künstler scheinen diese Herausforderung an der Schnittstelle von Mathematik und Technologie sogar als liebsten Zeitvertreib zu betrachten. Designer Marc ten Bosch ist da keine Ausnahme, wie die Erklärung seines „unmöglichen" 4D-Puzzle-Spiels beweist.

Kit Websters Installation Hypercube, die er beim White Night Festival in Melbourne vorstellte, schlägt in dieselbe Kerbe und visualisiert das Thema auf eindrucksvolle Weise. Mit programmierbaren LEDs, die entlang des Rahmens der Skulptur wie interdimensionale Wesen hin und her flitzen, ist der Hypercube mehr als nur eine Erklärung eines umwerfenden geometrischen Konzepts. Webster Liebe zum visuellen und strukturellen Detail macht diese Installation umfassend auf ästhetischer und intellektueller Ebene.

Mit den Worten des Künstlers: „Die minimalistische Form wurde entworfen, um einen Sinn für Balance und Multidimensionalität hervorzurufen, während sie gleichzeitig eine komplexe audiovisuelle experimentelle und synästhetische Choreographie ermöglicht und die Dimensionalität durch ihre räumliche und zeitliche Dynamik erweitert und so eine dynamische nicht-lineare sinnliche Umgebung schafft."

Webster Erfindung synchronisiert auf akribische Weise das stroboskopisch wirbelnde Licht mit einem treibenden Beat in einer Form, die die Sinne überwältigt, auch wenn man die Installation nur vom Laptop aus betrachtet. Die Skulptur nimmt die Art von Gestalt an, in der wir uns das Tor in ein Paralleluniversum vorstellen. Hoffentlich sind die interdimensionalen Reisen der Zukunft mindest halb so großartig wie der Blick in den Hypercube.

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