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Design

Die Ökologisierung von Großstädten schreitet voran: Urban Skyfarms baut Gärten Richtung Himmel

Auf der Idee des Vertical Farming basierend entstehen in Südkoreas Hauptstadt Hochhäuser mit verschiedenen Anbauflächen und Grünanlagen.

Die Weltbevölkerung wächst und wächst fleißig weiter, der Platz für Grün- und Anbauflächen schrumpft vor allen in Großstädten auf dramatische Weise. Dr. Dickson Despommier, Professor für Gesundheitswesen und Umwelthygiene an der New Yorker Columbia University, hat jetzt eine mögliche Lösung für das Problem aufgezeigt: Er lässt Pflanzen in den Himmel wachsen. Dabei geht es ihm nicht nur um besseren Umweltschutz, sondern auch um die Art und Weise, wie wir Nahrungsmittel anbauen.

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Er ist der Kopf hinter der Initiative Vertical Farming, die sich für den Aufbau von landwirtschaftlichen Strukturen und Nahrungsmittelverteilung in städtischen Gebieten einsetzt. Das Designerkollektiv Aprilli aus Brooklyn griff die Ideen von Vertical Farming auf und entwickelte aus ihnen das Konzept Urban Skyfarm, das den Futuristic Design Award von a'Design gewann.

Der Prototyp von Urban Skyfarm wurde dabei zunächst für das Erholungsgebiet Cheonggyecheon im Businessviertel von Südkoreas Hauptstadt Seoul entworfen. Das Projekt wurde dabei in der Form von Bäumen gestaltet und verfügt so über mehrere Stockwerke mit klimatisierten Farmen, die normalerweise in die Breite wachsen würden. Neben dem räumlichen Vorteil kommen den Pflanzen die Nähe zur Sonne und die Distanz zu den Abgasen der Autos zugute.

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Die einzelnen Äste eines Urban-Skyfarm-Baums erfüllen unterschiedliche Zwecke und Funktionen. Die Gruppe erklärt dazu auf ihrer Webseite:

Die vier Hauptelemente–Wurzeln, Stamm, Äste und Blätter–haben jeweils eigene räumliche Besonderheiten, die für verschiedene Anbaumethoden geeignet sind. Die oberen Bereiche bieten offene Terrassen für mittelgroße Vegetation. Die unteren Bereiche sind von einer strukturellen Haut umschlossen und stellen so kontrollierte Umgebungen für auf Lösungen basierende Blattpflanzen bereit.

Ihre Energie ziehen die einzelnen Plattformen mit Hilfe von Photovoltaik aus der Sonne und erzeugen so auch nachts Hitze und Beleuchtung.

Im Grunde handelt es sich bei der Urban Skyfarm um ein Hochhaus von Ökosystemen. Auch Menschen sind in diese Ökosysteme integriert. Die verschiedenen Anbauflächen und Grünanlagen fungieren nämlich auch als öffentliche Plätze. „Zusammen mit Cheonggyecheon wird die Urban Skyfarm zu einem tollen Ausflugsziel für die Leute. Sie finden hier frisches Essen, gute Luft und Entspannung mitten im hektischen Stadtleben“, so Urban Skyfarm über das Projekt.

Die urbanen Gärten sind ein weiteres Beispiel für die wachsende Bewegung der Ökostädte. Mit immer neuen Ideen wird den durch Menschen verursachten Umweltbeeinträchtigungen entgegengewirkt.

Fotos: Yanko Design und A'Design Award & Competition