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Wissenschaft

Die Schönheit von getrocknetem Whiskey in Nahaufnahme

Künstler Ernie Button ist zu einer Reise ins Reich von Chemie und Fluiddynamik aufgebrochen, die den alten Hemmingway stolz gemacht hätte.

Glenlivet 162, Fotos: Ernie Button

Künstler Ernie Button ist zu einer Reise ins Reich von Chemie und Fluiddynamik aufgebrochen, die den alten Hemmingway stolz gemacht hätte: Mit Hilfe mikroskopischer Techniken hat der US-Künstler die Überreste von getrocknetem Whiskey in Gläsern analysiert und dabei die versteckte Schönheit dieses so unvollkommenen Stoffes namens Alkohol entdeckt. Das Projekt mit dem Titel Painting Pictures with Whiskey ist nicht nur eine bloße Sammlung wunderschöner mikroskopischer Fotografien, sondern auch eine Studie der komplexen Muster, die der braune Stoff formen, sobald kein Wasser mehr vorhanden ist.

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Button stellte seine Forschungen gemeinsam mit Howard Stone und der Complex Fluids Group am Department of Mechanical and Aerospace Engineering der Princeton University an. Letzten Montag präsentierte er die Ergebnis in der Abteilung für Fluiddynamik der American Physical Society vor. „Es ist ein bisschen wie bei Schneeflocken: Jedes Mal, wenn der Scotch trocknet, bringt das Glas andere Muster hervor“, so Button auf seiner Website über seine wunderschönen Funde. „Einige Bilder haben etwas Himmlisches, als wären sie aus dem Weltraum gemacht worden, eine Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops etwa.“

Button und Stone fanden heraus, dass die Muster aufgrund des sogenannten Marangoni-Effekts –des unterschiedlichen Verdunstungsgrads von Alkohol und Wasser–in Verbindung mit den physischen Rückständen, die bei der Whiskey-Produktion entstehen–wie aufgelöster Zucker oder mikroskopisch kleine Stückchen gealterter Fässer entstehen.

Mal davon abgesehen, dass die Bilder außerirdisch schön geworden sind, haben Button und Stone mit ihrem Projekt einige nützliche Informationen darüber enthüllt, wie Flüssigkeiten einen Film auf ihrer Oberfläche bilden. Während diese Erkenntnisse bei so unterschiedlichen Tätigkeiten wie industrieller Herstellung oder Wahrsagerei mit Teeblättern angewendet werden können, freuen wir uns einfach, nun endlich auch den wissenschaftlichen Beweis dafür zu haben, dass Whiskey, unabhängig seines Alters, Geschmacks oder Geruchs immer das Potanzial hat, schön zu sein.

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Dalwhinnie 125

Ardbeg 124

Jura 103

The Macallan 150

Aberlour 103

Aberlour 133

The Balvenie 125

The Macallan 103

The Balvenie Doublewood 101

Specimen - Glenfiddich 15

Glen Moray 110

>> Auf Ernie Buttons Website seht ihr das komplette Fotoset