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Popkultur

Diese Bilder entstanden durch Elektroschocks

Fotograf Luke Evans erzeugt seine Bilder mit Spannungen von bis zu einer halben Million Volt. Seht hier die Ergebnisse.

Luke Evans ist einigen von euch vielleicht noch als der Fotograf bekannt, der seinen Film lieber runterschluckt und verdaut als eine Kamera zu benutzen. Der Londoner setzt definitiv auf unkonventionelle Methoden, um seine Bilder zu machen. So druckte er mit normalem Büro-Equipment Tweets, die das Wort Hate enthielten, und schredderte sie anschließend während einer Live-Installation. Seine neueste Serie Xero vermeidet ebenfalls konsequent jegliche traditionelle Form der Fotografie–und das auf im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich schockende Art und Weise: Evans malt mit Elektroschocks.

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Wie der Titel der Bildreihe schon andeutet, griff Evans für Xero auf den technologischen Prozess der Xerographie zurück, auch unter dem Namen Elektrofotografie bekannt. Eine Xerox-Maschine enthält eine lichtempfindliche Trommel, den Fotoleiter. Die Trommel ist im Dunkeln elektrisch nichtleitend, erzeugt aber bei starker Belichtung durch elektrostatische Ladung das Abbild einer Vorlage. Anschließend wird gegensätzlich geladenes Tonerpulver auf die Trommel gebracht, das gepresst und erhitzt auf's Papier gebracht wird, um die Kopien eurer Bücher, Steuerbescheide oder Allerwertesten zu machen.

Evans vollzieht ähnliche Schritte. Allerdings lädt er ein Stück Acrylpapier mit fast einer halben Million Volt auf. Das statische Material wird dann mit Tonerpulver bestäubt (wie bei einem Kopierer) und auf Papier gepresst und versiegelt. Das Ergebnis sieht aus wie etwas aus einem Biolabor oder Science-Fiction-Film und nicht etwa wie ein Blitz (so wie ich es erwartet hätte, um ehrlich zu sein.)

Die Formen der Bilder variieren, abhängig von Feuchtigkeit, Kontur und Größe der Elektroden, die Evans benutzte, sowie der Menge an Tonerpulver. Eine wahrhaft schockende Bilderserie. Luke Evans und Benjamin Franklin hätten sich sicherlich bestens verstanden.

Hier noch ein paar GIFs von Evans, um den Prozess hinter seinen Bildern zu verdeutlichen:

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Und hier die Endergebnisse:

Mehr über Luke Evans erfahrt ihr auf seiner Website!