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Ein illustrierter Katalog der 20 tödlichsten Computer-Viren der Welt

Bas van de Poel bat 20 Künstler, ihre eigenen Interpretationen der bösesten Trojaner & Co optisch umzusetzen. Herausgekommen ist der farbenfrohe "Computer Virus Catalog".

Marburg von Hort

Um die Jahrtausendwende ist wohl so ziemlich jeder von uns im Rausch des Filesharings á la KaZaa und Morpheus an den abscheulichen Computerviren verzweifelt, die sich hinter den vermeintlichen MP3s von Blink-182 verbargen.

Ein falscher Klick auf den Link zu Dude Ranch und BÄÄM, schon hatte ein giftiger Virus Besitz von deinem Motherboard ergriffen, deine Hardware außer Gefecht gesetzt und den Bildschirm mit Warnhinweisen überschwemmt.

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Bas van de Poel, Autor und Creative Brand Consultant, hat die 20 niederträchtigsten Viren der Welt gesammelt und 20 Künstler gebeten, eine illustrierte Interpretation von ihnen anzufertigen. Die entstandenen Werke tragen den gemeinsamen Titel Computer Virus Catalog. Von Marburg, einem Virus aus dem Jahr 1998, der Spieler des berühmten Wargames mit kritischen Fehlermeldungen geradezu überflutetet, bis zu Stuxnet, einem von der US-Regierung entwickelten Virus, der die nuklearen Anlagen des Irans vernichten sollte–die Bilder setzen die Malware dieser Welt dynamisch in Szene.

Jede Illustration ist dem jeweiligen Stil des Künstlers entsprechend einzigartig. Einige von ihnen interpretieren die Effekte der Viren, andere kreierten abstrakte Neuschöpfungen. „Die faszinierenden Stories hinter den Viren halfen den Künstlern bei ihren Interpretationen“, erklärt die Webseite des Projekts. Implant wurde vom visuellen Künstler Karborn entworfen. Der DOS-Virus zwang unsere Computer, ein hochaufgelöstes Foto einer spärlichen bekleideten Blondine in Unterwäsche anzuzeigen. Versuchte man den Rechnern neuzustarten, löschte der laszive Avatar deine komplette Festplatte. Implant gibt es nun als buntes Störsignal mit einem Cartoon-Model, das sich hinter einer guten alten 3,5“-Diskette versteckt. Die lebhaften Zeichnungen rufen uns eine Zeit in Erinnerung, in der unsere Computer trotz ihrer wuchtigen Ausmaße allzu verletzlich waren.

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Seht hier einige der kunstvoll interpretierten Viren:

Madman von Jay Wright

"Madman ist ein Virus, der DOS infiziert. Jedes Mal, wenn du STRG-ALT-ENTF drückst, zeigt der Virus ein ASCII-Bild eines wütenden Typen mit rotem Gesicht. Drück eine weitere Taste und der Virus zeigt die unheimliche Nachricht: 'Nothing can save you here, friend - you're in my world now!_"

Ika-Tako von Saïd Kinos

"Ika-Tako (japanisch für Tintenfisch) verbreitet sich über das P2P-Netzwerk Winny und tarnt sich als Musikdatei. Sobald sie ausgeführt wird, ersetzt der Windows-Virus alle Fotos, Anwendungen und Systemdateien auf dem Rechner durch Tintenfisch-Fotos_"

Stuxnet von Mel Nguyen

"Stuxnet ist eine gemeinsame Arbeit der USA und Israel, mit dem Ziel, die atomaren Anlagen des Irans anzugreifen. Der hoch komplexe Windows-Wurm zerstörte Berichten zufolge ein Fünftel der nuklearen Zentrifugen des Irans, in dem er sie im wahrsten Sinne des Wortes durchdrehen ließ. Auftrag ausgeführt._"

Implant von Karborn

"Der DOS-Virus zeigt das Foto einer Blonde in nichts als Unterwäsche, natürlich in Hochauflösung. Die Qualität des Bildes ist bemerkenswert, denn DOS spielt Videos im Textmodus ab. Nach dem Neustart wirst du merken, dass die heiße Lady deine gesamte Festplatte gelöscht hat._"

Skulls von Anthony Burrill

"Skulls hat es auf die Symbian-Betriebssysteme von Nokia-Telefonen abgesehen. Der Trojaner ersetzt alle App-Symbole durch Totenköpfe und versucht, den Akku zu entleeren. Skulls verbreitet sich selbst durch das Versenden von bösartigen Links an alle Kontakte, darunter Ex-Freundinnen und dein Chef. Das Ergebnis sind horrende Telefonrechnungen und vielleicht sogar süße Rache._"

Mehr Infos über das Projekt findet ihr auf: http://www.computerviruscatalog.com