Eine Ode an die Schönheit der Berliner Hinterhöfe

FYI.

This story is over 5 years old.

Berlin

Eine Ode an die Schönheit der Berliner Hinterhöfe

Der Schweizer Fotograf und Wahl-Berliner Marc Gruning hat die typischen Hinterhöfe der Stadt für seine neue Fotoserie festgehalten.

Fotos mit freundlicher Genehmigung des Künstlers

Gerade jetzt, wo die Tage kürzer und die Nächte kälter werden, flammt die alte Hassliebe der Berliner zu ihren typischen Hinterhöfen wieder so richtig auf. Sind diese architektonischen Relikte der Industriellen Revolution im Winter doch besonders grau und dunkel, gleichzeitig aber auch so schön ruhig und irgendwie gemütlich. Zu verdanken haben wir sie dem preußischen Stadtplaner James Hobrecht, der Mitte des 19. Jahrhunderts im Rahmen seines berühmten Bebauungsplans so viele Hinterhäuser errichten ließ, dass Berlin kurzerhand zur sogenannten Mietskasernenhauptstadt avancierte.

Anzeige

Der Schweizer Fotograf Marc Gruninger, seit 2012 Wahlberliner, unterlag sofort dem morbiden Charme der Hinterhöfe, deren ursprüngliche Funktion es war, Arbeitsfläche für das produzierende Gewerbe bereitzustellen. Während die entsprechenden Arbeiter in den Hinterhäusern lebten, war das Wohnen im Vorderhaus Reichen und Mittelschicht vorbehalten. Gruninger war fasziniert von der sozialen und industriellen Geschichte der Hinterhöfe und zog von Prenzlauer Berg über Friedrichshain nach Kreuzberg, Mitte und Charlottenburg, um die spezielle Schönheit dieser besonderen städtischen Wohnkultur festzuhalten.

„Jeder einzelne Hinterhof sah anders aus, wenn ich nach oben blickte. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der Architektur, verzerrten Winkeln, Fassadenstruktur und Farbspektrum. Man findet alles von heruntergekommen Hinterhöfen bis zu modernen Gebäuden, und jedes einzelne hat etwas Einzigartiges“, so Marc auf seiner Website.

Gruninger, der in Zürich geboren wurde und aufwuchs, studierte Visual Arts am Santa Monica College in Los Angeles und hat in der Vergangenheit neben künstlerischen Arbeiten auch kommerzielle Shootings für Künstler wie Snoop Doog, The Church oder The Cure realisiert. Im Januar 2014 machte sich der Fotograf auf eine 30.000 Kilometer lange Reise durch 37 Staaten der USA, um den aktuellen Status des Lands der Träume zu dokumentieren. Ihr findet die entsprechenden Bilder auf theliquorstoreseries.com. Hier aber erstmal unsere Lieblingsbilder aus der Reihe Hinterhof:

Anzeige