FYI.

This story is over 5 years old.

virtual reality

Endlich kannst du in der Virtuellen Realität schwanger werden

Die Simulation wurde von einem Ehepaar geschaffen, das sich selbst nicht sicher ist, ob es Kinder möchte.

Preterna, 2016,

Bilder mit freundlicher Genehmigung der Künstler

Du stehst auf einer Wiese. Über dir der strahlend blaue Himmel, unter dir farbenfrohe Blumen, die leicht im Wind wippen. Ein ungewöhnlich großer Vogel sitzt in der Ferne auf einem Stein. Du hörst ein Paar, das sich uneinig ist, ob es zusammen ein Kind kriegen soll. Dann blickst du an dir herunter und stellst fest: Oh, ich bin schwanger.

Anzeige

Preterna ist eine Erfindung von Jeremy Bailey und Kristen D. Schaffer, die von der Galerie Trinity Square Video) in Toronto beauftragt wurden, ein Virtual-Reality-Werk zu erschaffen. Das Paar ist seit Jahren verheiratet und spricht seit einiger Zeit vom Kinderkriegen. „Ich will nicht schwanger werden, und er will es, also haben wir das hier gemacht“, erzählt Schaffer in einem Interview mit The Creators Project.

A photo posted by Jeremy Bailey (@jeremybailey) on

Sep 17, 2016 at 9:55am PDT

Dank der Sensoren von Leap Motion an den Headsets können Nutzer ihre Hände in der virtuellen Realität einsetzen, um ihren Babybauch zu berühren. Mithilfe von Photogrammetrie wurde Schaffers Figur dreidimensional gescannt. Bailey modifizierte dann das Mesh, um eine Schwangerschaft zu simulieren.

„Sie sieht mich jetzt schwanger“, sagt Schaffer und zeigt auf eine Frau, die Preterna ausprobiert. „Aber in Wirklichkeit, bin ich nicht tatsächlich schwanger. Jeremy und ich haben viel mit der Vorstellung von Empathie gespielt … [und] zu glauben, dass Empathie simulierbar ist, fühlt sich reduktionistisch an.“ Laut Schaffer verfolgt Preterna nicht das Virtual-Reality-Ideal der „Empathie-Maschine“.

„Mein Mann ist der ultimative Satiriker, während ich die Dinge eher aus einer Bildungsperspektive sehe“, sagt Schaffer. Sie hofft, dass das Werk Pädagogen aller Art sowie Kindern Denkanstöße dafür geben kann, was Virtual Reality neben First-Person-Spielen und 360-Grad-Dokus noch bieten kann. Bailey plant für die Zukunft eine Website, wo Nutzer ein Kit aus verschiedenen Erfahrungen austesten können, die er und seine Frau während der Entwicklung der VR-Schwangerschaft erschaffen haben. Es könnte sogar ein „KI-Baby“ geben.

Kristen and I launched phase one of our VR pregnancy brand today at Weird Reality in Pittsburgh. People were glowing!

A photo posted by Jeremy Bailey (@jeremybailey) on

Oct 6, 2016 at 9:40pm PDT

Preterna war während des VIA FESTIVAL 2016 als Preview im WEIRD REALITY VR Salon im Ace Hotel in Pittsburgh zu sehen. Eine weitere Preview fand am 19. November beim Sub Chroma 2016 in Chicago statt. Die offizielle Premiere findet im Herbst 2017 bei Trinity Square Video statt. Neuigkeiten zu dem Werk gibt es auf Jeremy Baileys Website und auf Twitter.