Fotograf Trevor Paglen dokumentiert staatliche Überwachungsanlagen

Wir befinden uns in der ländlichen Idylle Englands mit all ihrer malerischen Schönheit. Doch was erscheint da in der Ferne am Horizont, direkt hinter den majestätischen Hügeln von Yorkshire? Es ist der Stützpunkt Menwith Hill der Royal Air Force, euch vielleicht auch besser bekannt als die Überwachungsstation, die der NSA bei ihren globalen Spionageaktivitäten behilflich war.

Die weißen Radarkuppeln der Anlage sind das Motiv der neuen fotografischen Arbeiten des US-amerikanischen Künstlers Trevor Paglen. Er erkundet die physikalischen Strukturen von Operationen der US-Geheimdienste: Gefangenenlager, Drohnenbasen, Überwachungsstationen–jene geheimnisvollen Orte also, die der Öffentlichkeit vorenthalten werden.

Sein neues Werk An English Landscape (American Surveillance Base near Harrogate, Yorkshire) ist ein riesiges, über 60 Meter großes Foto, dass in London einen kompletten (stillgelegten) Bahnsteig einer U-Bahn-Station bedeckte. In Auftrag gegeben wurde es für die Reihe Transport for London's Art on the Underground. Die Idee dahinter war es, die Pendler in der Station während ihrer Wartezeit über die unscharfe, verträumte Landschaft–und die außerirdischen, scheinbar unsichtbaren Objekte–nachdenken zu lassen.

„Das Werk selbst steht in der Tradition von Kunstwerken, die sich mit der britischen Landschaft auseinandersetzen“, so Paglen. „Wenn wir auf Persönlichkeiten wie Constable, Turner und Gainsborough zurückblicken, ist es meine Absicht, eine zeitgenössische Version dessen zu erschaffen, was sie sahen.“

"An English Landscape (American Surveillance Base near Harrogate, Yorkshire)"

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Art on the Underground und Four Colman Getty