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Popkultur

Fotoserie „Both Sides Of“: Sind symmetrische Gesichter wirklich die schöneren?

Fotograf Alex John Beck hat Menschen fotografiert und anschließend ihre Gesichter per Photoshop in perfekte Symmetrie gebracht. Die Ergebnisse widerlegen gängige Schönheitsideale.

Psychologie und Soziologie haben mit den Big Five die Hauptfaktoren bestimmt, aus denen sich die menschliche Persönlichkeit zusammensetzt: Neurotizismus, Introversion/Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Und es gibt viele Debatten darüber, ob sich diese Wesenszüge auch im Äußeren des Menschen manifestieren. Symmetrische Gesichter, mit denen sich schon die alten Griechen intensiv auseinandersetzten, werden immer wieder als objektiver Maßstab für diese fünf Faktoren betrachtet. Seit Jahrhunderten gilt offensichtliche Schönheit als Resultat symmetrischer Gesichtszüge. Von Attraktivität bis Jugendlichkeit wird alles, was als ästhetisch gilt, vor allem dann wahrgenommen, wenn die rechte Seite des Gesichts der linken entspricht.

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Die nicht überprüfbaren, aus intellektueller Unfähigkeit heraus geborenen Hypothesen sind angesichts der genetischen Unveränderlichkeit zur Quelle der Unsicherheit geworden. Doch der New Yorker Künstler Alex John Beck hat dieser Neo-Phrenologie nun eine fotografische Ohrfeige verpasst. In seiner Fotoserie Both Sides Of zeigt er, wie die Gesichter von Leuten aussehen würden, wären sie auf perfekte Weise symmetrisch. Und die Ergebnisse sind genauso polarisierend wie die Pseudowissenschaft der Gesichtssymmetrie selbst.

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Beck hat Porträtfotos von Menschen angefertigt und die Gesichter auf diesen Bildern anschließend per Photoshop in perfekte Symmetrie gebracht. Durch die Gegenüberstellung zeigt er, wie unheimlich perfekte Symmetrie eigentlich ist. An dieser Stelle vielen Dank an Feature Shoot für das Präsentieren der Serie. Both Sides Of macht uns sofort auf die simple Tatsache aufmerksam, dass unsere Makel eigentlich unsere interessantesten körperlichen Merkmale sind.

Unten könnt ihr sehen, dass perfekte symmetrische Gesichter, die einst sogar als Maßstab für die moralische Integrität einer Person herhalten mussten, fremd, verunsichernd und besorgniserregend wirken. Niemand ist perfekt, wie Both Sides Of nahelegt.

Alex John Beck lebt und arbeitet als Fotograf in New York. Besucht seine Instagram-Seite.