Gefangen in einem Netz aus 43 Kilometer Klebeband

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Kunst

Gefangen in einem Netz aus 43 Kilometer Klebeband

Mit ihrer Installation „Tape Paris“ schickt die Wiener Künstlergruppe Numen / For Use ihre Besucher auf eine körperliche und mentale Reise.

Tape Paris von Numen / For Use @ The Palais de Tokyo, Fotos: Numen

Wie es wohl wäre, in einen tiefen Abgrund zu fallen oder sich in einem heimtückischen Spinnennetz zu verfangen? Die in Wien ansässige Künstlergruppe Numen / For Use lädt die Besucher ihrer Installation Tape Paris dazu ein, genau das herauszufinden. Ihre netzartigen Tunnel aus Klebeband befinden sich derzeit im Pariser Museum Palais de Tokyo. Für ihren Teil der von Jean de Loisy, Daria de Beauvais und Katell Jaffrès kuratierten Ausstellung Inside haben die Künstler über 43 Kilometer des transparenten Klebebands verwendet und eine immersive Installation von gewaltigem Ausmaß geschaffen.

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Numen / For Use wurde 1998 von den Industriedesignern Sven Jonke, Sven Jonke, Christoph Katzler and Nikola Radeljković gegründet. Mit Tape Paris hat das aus verschiedenen Teilen Europas stammende Trio eine ungewöhnliche Erfahrung geschaffen, die ihre organische Grundstruktur flüchtig erkennen lässt. Wie die Künstler auf ihrer Website erklären, bildet „die Reise durch die Installation die erste Etappe auf der Erkundung eines inneren Raums, der sich sowohl physisch als auch mental manifestiert."

Die Struktur schwebt nun an den hohen Decken im Eingangsbereich des Gebäudes und gibt nicht nur visuelle ordentlich was her, sondern dient den Besuchern des Museums auch als futuristischer Spielplatz. Der Zugang zur Installation ist auf fünf Personen zur gleichen Zeit beschränkt. Mehr Gewicht kann die zarte Architektur nicht halten. Das durchsichtige Tape ermöglicht es den Besuchern, in eine abgefahrene Tunneloptik einzutauchen und gleichzeitig mit den Besuchern unter ihnen verbunden zu bleiben.

Die Kuratoren von Inside beauftragten insgesamt 30 Künstler damit, die zwei Stockwerke des Museums mit ihren Ideen für Innendesign und metaphorischen Raum zu füllen. „Auf dem Weg von einer Installation zur nächsten, bleiben wir konstant in den Werken versunken, die uns in unserem Inneren führen–von unserem Körper bis zu unseren intimsten Gedanken."

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Tape Paris wird von der schwedischen Modemarke COS unterstützt und ist noch bis zum 11. Januar 2015 im Palais de Tokyo zu sehen.