FYI.

This story is over 5 years old.

Popkultur

Making-of Watermark: So entstand die atemberaubende Doku über die wichtigste Ressource unseres Planeten

Die kanadischen Filmemacher Jennifer Baichwal und Nick de Pencier haben die Arbeit von Fotograf Edward Burtynsky dokumentiert. Er hat weltweit existentielle Wechselwirkungen mit Wasser auf Bild eingefangen und unglaubliche Naturaufnahmen geschaffen.
Colorado River Delta #2, in der Nähe von San Felipe, Baja, Mexico, 2011

Am 22. April wird jährlich der „Tag der Erde“ gefeiert. Zu Ehren des Planeten, den wir unser Zuhause nennen. Aber wie oft bekommen wir die Chance, die organische Schönheit, die uns umgibt, wirklich zu reflektieren? Nehmen wir zum Beispiel Wasser: Wie vielen der etwa 330 Trillionen Liter Wasser dieses Planeten schenken wir tatsächlich Beachtung?

Im Jahre 2006 drehten die kanadischen Filmemacher Jennifer Baichwal und Nick de Pencier eine Dokumentation über den Fotografen Edward Burtynsky, welcher Makrofotografien von durch menschliche Aktivität veränderten Landschaften einfängt. Der Film mit dem Titel Manufactured Landscapes liefert beeindruckende Einblicke in Gegenden, auf welche Menschen einen (im Guten wie im Schlechten) sichtbaren Einfluss haben—Müllhalden der Größe einer Stadt, riesige Bohrinseln, kolossale Fabriken voller Arbeitsbienen usw.

Anzeige

Während der Umfang eines solchen Projektes unmöglich zu übertreffen zu sein schien, haben Baichwal und de Pencier mit Watermark eine zweite Produktion abgeliefert, welche Burtynsky beim Einfangen „existentieller Wechselwirkungen mit Wasser auf der ganzen Welt“ begleitet. Herausgekommen sind beeindruckende Panoramaaufnahmen der vielfältigsten Gewässer der Erde.

Von einem technischen Standpunkt aus gesehen stellt Watermark den vielleicht maßgeblichsten Blick auf Wasser dar, welcher jemals auf Film gebannt wurde. „Das Wasser hat so etwas Kinematographisches“, bemerkt Baichwal. Das Ergebnis in Spielfilmlänge liefert einen beispiellosen Blick auf etwas, das wir allzu leicht als Selbstverständlichkeit betrachten—und das nicht nur, indem die Dokumentation ihre Zuschauer auf eine Weltreise schickt. Sie beleuchtet auch beleuchtet bewässerte Gebiete, welche für die Außenwelt nur schwierig zu betreten sind. Von Chinas größten Fischzuchtbetrieben hin zu den mexikanischen Bohrinseln und sogar Indiens heiliger Kumbh Mela-Pilgerstätte.

Der Maßstab ist zum Großteil der Verwendung von Hubschraubern und Quadrocoptern zu verdanken, mit welchen aus der Höhe heraus gefilmt, aber auch mit Hilfe hochauflösender Hightech-Objektive und -Ausrüstung gezeichnet wurde. Das Werk malt die Erde wie ein großes Gemälde und bietet eine Plattform für Kunst, welche ansonsten in keine Galerie hineinpassen würde. Watermark führt die Forschungen des Creators Projects zum innovativem Gebrauch von Technologie fort und lässt Leinwände bis ins Unermessliche schrumpfen oder wachsen. Wir haben in unserem Making-of Watermark mit dem Dokumentationsteam darüber gesprochen, wie der Film das Verständnis für die Dimensionen und den Stellenwert des Wassers, das uns umgibt, verändert.

Anzeige

„Für die Vielfalt des Films war der richtige Gebrauch der Technik entscheidend“, erklärt Blaichwal, „In diesem Film geht es darum, die Orte erfahrbar zu machen. Er eröffnet deinem Bewusstsein die Möglichkeit, etwas zu reflektieren, was du für selbstverständlich hältst—den Wasserhahn aufdrehen, ein Glas Wasser trinken, in einen See springen, eine Dusche nehmen—all diese Dinge, die wir tun, ohne darüber nachzudenken. Wenn er deine Perspektive darauf ein bisschen verändert, dann hat er bereits etwas geschafft, dann ist er von Bedeutung.“

Um das Ausmaß dieser Landschaften wirklich einzufangen, haben die Künstler verschiedenste fotografische Geräte verwendet, unter anderem Hasselblad 60-Megapixel-Kameras, eine Red Epic, sowie einen unveröffentlichten, von Hand montierten Prototypen von Red, welcher fähig ist, in beispielloser 5k-Auflösung aufzunehmen–ein 5k-Sensor kann in einer Sekunde bis zu 120 Bilder einfangen, es handelt sich hier also um eine Auflösung, die fünfmal besser ist als der heutige HD-Standard). Da viele der Gebiete isoliert und nur schwer zugänglich waren, war es für viele Einstellungen erforderlich, diese High-End-Kameras an ferngesteuerten Quadrocoptern anzubringen, um exotische Orte aus Vogelperspektive betrachten zu können.

Genieße hier einige der eindrucksvollsten von Burtynskys unvergleichbaren Ausblicken, und schau dir oben unser Behind-The-Scenes an. Es ist gut möglich, dass du Wasser nie wieder so sehen wirst wie zuvor.

Anzeige

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Nicholas Metivier Gallery, Toronto / Howard Greenberg Gallery, und Bryce Wolkowitz Gallery, New York

Phosphor Tailings Pond #2 Polk County, Florida, USA, 2012

Stepwell #4 Sagar Kund Baori, Bundi, Rajasthan, Indien, 2010

Xiaolangdi Dam #1 Gelber Fluss, Provinz Henan, China, 2011

Pivot Irrigation #7 High Plains, Texas Panhandle, USA, 2011

Thjorsá Fluss #1, Island, 2012

Fluss Dyralaekir in Myrdalssandur Island, 2012

Marine Aquaculture #1, Luoyuan Bay, Provinz Fujian, China, 2012

VeronaWalk Naples, Florida, USA, 2012

Cerro Prieto Geothermal Power Station, Baja, Mexico, 2012

Wenn ihr mehr über die Künstler erfahren wollt, klickt hier:

Website Edward Burtynsky

Website Watermark

Website Mercury Films