Fotos: Natalja Safronova
Dieser weiße Helm da oben soll euch nicht auf der nächsten Motorradfahrt beschützen–Der Experience Helmet spielt Musik ab, die von euren Hirnströmen erzeugt wird. Er tut das mit Hilfe eingebauter EEG-Technik, die die neuralen Prozesse seines Trägers in Echtzeit in Sound verwandelt. Laut seiner Erfinderin, der in London lebenden Künstlerin Aiste Noreikaite, erzeugt der Helm so „ein hörbares Abbild einer persönlichen Erfahrung im gegenwärtigen Moment“.Noreikaite ließ sich bei der Kreation des Experience Helmet von buddhistischen Meditationspraktiken inspirieren und möchte mit ihrer Erfindung Leuten dabei helfen, ihre Selbstwahrnehmung zu stärken. Sie baute dafür ein kabelloses EEG-Headset sowie Kopfhörer in den Helm ein. Anschließend suchte sie nach einem Weg, „Nummern in Musik“ bzw. die Daten der gemessenen Hirnsignale in Klänge zu verwandeln. Über einen eSense-Messer werden dabei Emotionen und Aufmerksamkeit der Person erfasst, die dann entsprechend als Alpha-, Beta-, Gamma- und Thetawellen wiedergegeben werden. Der User kann also quasi hören, in was für einem Zustand er sich befindet.Noreikaite konfigurierte die Sounds dabei so, dass sie den Effekt der sogenannten Binauralen Beats erzeugen. „Ich habe die Soundfrequenzen so programmiert, dass sie sich auf dem linken und rechten Ohr etwas unterscheiden. Wenn sie zusammengehört werden, produzieren sie eine dritte Frequenz, die man nur im Gehirn wahrnehmen kann.“ Die geisterhaften 10Hz-Frequenzen entsprechen in etwa den Alphawellen, die im Zustand von leichter Meditation erzeugt werden und können diese beim User auslösen. „Die Benutzer hören den Sound, der von ihren Hirnströmen erzeugt wird. Die Hirnströme erkennen sich selbst in diesen Klängen wieder und reagieren positiv, was sie wiederum positive Signale aussenden lässt“, erklärt Noreikaite. Laut der Künstlerin konnten viele Personen nach Tragen des Helms eine Verbesserung ihres allgemeinen Befindens feststellen.Mit ihrem nächsten Kunstprojekt möchte Noreikaite übrigens menschliche Emotionen in Sounds verwandeln. Seht hier ein paar Fotos der Künstlerin an verschiedenen Orten Londons, an denen sie sich fragt, wie es wäre, wenn wir unsere Hirnwellen permanent hören könnten:>> Besucht auch die Website von Aiste Noreikaite
Anzeige
Anzeige