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Drogen

Öffnet mit diesen psychedelischen Skulpturen die Pforten eures Bewusstseins

Der psychotrope Künstler Sean Newport spricht über seine Erfahrungen mit Formen, Farben und Drogen.
Sean Newport 'Lava Maze' 19"x19", Akryl auf von Hand geschnittenem Pappelholz. Bild mit freundlicher Genehmigung der Cordesa fine art

Drogenkonsum als Hilfe beim künstlerischen Schaffensprozess kann die Perspektiven auf bestehende Konzepte verändern und die Möglichkeiten des Verstandes wesentlich erweitern. Viele Künstler berufen sich auf psychoaktive Substanzen, um dadurch Inspiration zu finden und ihre kreativen Ideen besser umsetzen zu können. Bei manchen Werken fällt das sofort auf, doch bei anderen ist es nicht ganz so offensichtlich.

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Der bildende Künstler Sean Newport beschreibt seine Arbeiten als von Natur aus psychedelisch, gibt aber auch zu, dass sie durch den Konsum unterschiedlicher Substanzen wie LSD, DMT, THC und psychedelischer Pilze beeinflusst wurden. The Creators Project erzählte er: „Ich habe erst mit 27 das erste Mal Drogen genommen. Verrückt, wenn ich jetzt so daran denke. Ich glaube, ich war vorher einfach noch nicht bereit dafür. Meine erste Erfahrung machte ich mit einem halben Gramm psilocybinhaltiger Pilze, einer kleinen Gruppe von Freunden und einem langen Spaziergang durch die Straßen von San Francisco.“

Sean Newport 'DMTeepee' 42.5"x42.5", Akryl auf von Hand geschnittenem Pappelholz. Bild mit freundlicher Genehmigung der Cordesa fine art

„Drogenkonsum ist aber definitiv nicht für jeden das Richtige“, sagt Newport. „Für mich haben bewusstseinsverändernde Drogen meine Perspektive auf so gut wie alles verändert. Durch sie bin ich ‚aufgewacht‘ und kann die Realität aus anderen Blickwinkeln betrachten. Die Perspektive ist entscheidend. In dem Moment, in dem sie sich verschiebt, verschiebt sich alles“, erklärt er. „Psychedelische Drogen waren bisher die wahrscheinlich wichtigste Erfahrung meines Lebens.“

Cosmic Bloom process shot. Bild mit freundlicher Genehmigung des Künstlers

Der Fokus seiner meditativen Muster liegt vor allem auf den Farben und der Bewegung stationärer Gegenstände. „Sie sind ein wenig wie diese magisches Auge-Poster von früher, nur dass wir in den Farben keinen Dinosaurier oder andere Tiere erkennen werden, sobald sich unser Blick sich kreuzt. Ich stelle sie mir wie Pforten zum Bewusstsein vor. Jedes Mal, wenn ich LSD nehme, versuche ich, mir die Zeit zu nehmen und mit unterschiedlichen Formen und Mustern zu spielen. Vor allem wenn ich mit meinen Freunden Drogen nehme. Dann bringe ich immer einige unbearbeitete Formen mit, die ich rauslege. Manchmal spielen wir dann mit unterschiedlichen Mustern, manchmal vergessen wir das aber auch komplett”, erklärt Newport.

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Sean Newport beim Einkleben der Formen. Foto: Shaun Roberts

Ganz besonders Dimethyltryptamine (DMT) hat es Newport angetan. Die psychedelische Verbindung aus der Tryptamingruppe ist in Spuren im Gehirn aller Säugetiere vorhanden. „Nachdem ich angefangen habe, mit DMT zu experimentieren, erlebte ich in meiner Arbeit einen entscheidenden Durchbruch“, erklärt Newport. „Die Welt, die ich auf DMT erkunde, ist voll von sich wiederholenden, gewellten Formen eines Lichts aus Farben, das sich in der Unendlichkeit verliert. Als ich begriffen habe, dass ich diese Eindrücke in meinen Arbeiten wiedergeben kann, begann ich, meine Zustände unter Einfluss von DMT zu erforschen. Immer, wenn ich DMT geraucht habe, fühle ich mich, als wäre ich direkt mit der Quelle himmlischer Informationen verbunden. Das Gleiche gilt für LSD und Pilze. Viele meiner A-ha Erlebnisse hatte ich während bewusstseinserweiternder Trips.“

A Portal to anywhere 42.5“x42.5“, Akryl auf von Hand geschnittenen Pappelholz-Formen. Foto: Anna-Alexia Basile

An eine Erfahrung erinnert sich Newport besonders gut: „Letztes Jahr war ich gerade dabei, eine Reihe von Formen zu bemalen und wollte mir ein wenig ‚Farb-Inspiration‘ holen und rauchte also DMT. Ich legte mich ins Bett, nahm drei ordentliche Züge und sank danach in einen tiefen Schlaf. Ich sah nicht-endende Muster aus Licht und Farben und als ich aufwachte, konnte ich mich nicht erinnern, was oder wer ich war. Ich musste erst meine Beine, Hände und mein Gesicht betrachten, bevor ich nach etwa einer Minute realisierte, dass ich Sean bin, und dass ich in meinem Bett liege. Ich musste laut lachen, denn was als Suche nach Farben begonnen hatte, wurde zu einer Lektion fürs Leben, in der mich ein Lichtstrahl wissen ließ, dass das einzige, das mir im Weg stünde, ich selbst sei. Ich habe aber auch einige unglaubliche Farben gesehen.“

„Ich möchte einfach weiterhin Kunst erschaffen. Ich habe das Gefühl, dass ich endlich dort angekommen bin, worauf ich so hart hingearbeitet habe“, so Newport.

Leveling Perspective Shift. Foto: Anna-Alexia Basile

Sean Newport. Studio time. Foto: Shaun Roberts

Hier erfahrt ihr mehr über den Künstler.