FYI.

This story is over 5 years old.

Design

So macht ihr abgefahrene Selfies mit eurer Webcam

Adam Ferriss hat eine Browser-Applikation entwickelt, mit der eure Webcam bunte, verzerrte Selfies von euch macht.

Alle deine Kollegen sind im Urlaub und du sitzt allein im Büro? Warum nutzt du die Gunst der Stunde nicht und widmest ein paar Minuten deines Nachmittags einem experimentellen Selfie vor deinem Laptop? New-Media-Künstler Adam Ferriss hat mit seinem neuesten Projekt Gush ein Instrument entwickelt, mit dem du dein schönstes Lächeln per Mausklick in ein Spektren verzerrendes Störsignal verwandeln kannst.

Anzeige

The Creators Project gab der in Los Angeles lebende Künstler einen exklusiven Einblick in Gush. Per Webcam könnt ihr hier abgedreht dynamische Selfies machen. Ferriss griff für seine „Selfie-Maschine“ auf Andrew Bensons Shader-Applikation hsFLow zurück, die er über ein Javascript/webGL-Interface in den Browser integrierte, und fügte ein paar neue Effekte und Verzierungen hinzu.

Während die Webcam die Bewegung einfängt, ruft ein produktiver Loop fließende, durch Störsignale verzerrte Strukturen hervor und ordnet sie im GIF-Format neu an. Durch die Integration von Gush in den Browser, stellt Ferriss dem User ein interaktives Tool zur Verfügung, mit dem der Benutzer selbst im Zentrum des kreativen Prozesses steht.

Wir haben mit Ferriss gesprochen, um zu verstehen, welche einzelnen Schritte hinter diesem kreativen Ansatz stecken und wie er, ausgehend von Bensons Arbeit, diese erweiterte und die Kamera zu seinen eigenen Zwecken umfunktionierte. Ferriss erklärt:

„Ich habe diese Shader zum ersten Mal in Andrews Video 'More Like You' gesehen. Einige Jahre zuvor hatte er den Source Shader mit einigen Max Patches im Cycling 74 Forum veröffentlicht. Ich kenne mich mit Max bzw. Jitter nicht wirklich gut aus, also habe ich es zuerst über OpenFrameworks zum Laufen gebracht. Zuerst hatte ich keine Ahnung, wie man digitale Feedback-Loops erzeugt. Also war das der Startpunkt zum Experimentieren mit Feedback-Loops.“

Anzeige

„Sobald ich auf etwas stieß, das ich 'neu' genug fand, machte ich ein paar Aufnahmen von mir vor der Webcam. Ich kreierte eine Standalone-App für Yung Jake, die er in einer seiner Live-Performances für MOCAtv benutzte.“

Es war lustig, die App meinen Freunden zu schicken und zu sehen, wie sie damit rumspielten. Die App in den Browser zu integrieren war also der nächste Schritt, um sie zu teilen.“ Es dauerte allerdings eine ganze Weile, bis ich verstand, wie ich alles in webGL übersetzen konnte. Andrew war mir sehr behilflich dabei und so nett, mir alle meine Fragen zu beantworten. Letztendlich setzte ich sehr auf sein Projekt flow für die ganzen grundlegenden wegGL-Funktionen.“

Was die technischen Details und visuellen Effekte angeht, erklärt Ferriss:

„Die Effekte entstehen durch das Erzeugen eines „Flow“-Bildes aus dem Vergleich zwischen dem aktuellen und dem vorherigen Frame. Dieser Flow sieht aus wie bunte Konturen, sobald Bewegung im Bild ist. Der Output des Flows ist mit einem weiteren Shader verbunden, der in ein Feedback-Loop läuft und permanent neue Frames über die alten legt.“

>> Gush ist online, also probiert es aus.