FYI.

This story is over 5 years old.

Politik

Straßenkünstler bekämpfen das korrupte Wohnungswesen in Südafrika mit pinken Farbattacken

Der kolumbianische Street Artist Yazmany Arboleda kämpft mit einem Team von 30 Aktivisten in Johannesburg gegen die Wohnungspolitik der Regierung.

Fotos: Tumblr

Im Sommer probiert man gern mal neue Dinge aus. Manche Menschen reisen in ferne Länder, andere beginnen, Sport zu treiben und ihren Lifestyle zu ändern. Der in Kolumbien geborene Straßenkünstler Yazmany Arboleda hat seinen Sommer damit verbracht, ein Team von Straßenkünstlern dabei anzuleiten, die heruntergekommensten verlassenen Gebäude in Johannesburg mit pinken Farbexplosionen zu sprenkeln. Für ihr Projekt namens #BewareOfColour verschaffen sich Arboleda und seine Jungs Zugang zu leerstehenden Gebäuden in der südafrikanischen Hauptstadt und klatschen Farbstoff an Fensterscheiben und Treppenaufgänge. Ihr Ziel: Aufmerksamkeit für die bröckelnde Infrastruktur von Grundbesitz und Wohnungsbau.

Anzeige

Arboleda und sein Team von ca. 30 lokalen Straßenkünstlern untersuchen ihre Ziele sorgfältig und gehen sicher, dass die Gebäude wirklich verlassen sind. Eines der bereits erwähnten Probleme, auf die sie aufmerksam machen, ist die korrupte Hausbesetzer-Szene in Johannesburg. Mittellose Hausbesetzer werden oft gezwungen, Mieten an unrechtmäßige 'Besitzer' zu zahlen, obwohl die heruntergekommenen Häuser nicht mal über Strom oder fließendes Wasser verfügen.

In einem Blog-Beitrag für Voices of Africa erklärt Arboleda seine Motivation, die schwierige Aufgabe in Angriff zu nehmen, auf Konfrontationskurs mit den Behörden zu gehen, was ihm sogar ein paar Tage Haft einbrachte. „Denkt an fensterlose Gebäude. Heruntergekommen, abgewrackte Gebäude. Denkt an ein System, in dem die Regierung Gebäude in Privatbesitz im Herzen der Stadt Block für Block verrotten lassen.“

Der kolumbianische Künstler versucht generell, die Leute in den betroffenen Vierteln selbst für Aktionen einzubinden, so zum Beispiel als er 2013 in Kabul 10.000 pinke, ökologisch abbaubare Ballons steigen ließ. Er wolle „die Communities in einen Prozess des Neuerfindens über die Kunst einzubinden. Indem wir unsere kollektive Vorstellungskraft nutzen, inszenieren wir Interventionen, die öffentlichen Raum transformieren“, erklärte der Künstler gegenüber Artnet.

>> Die komplette Fotoserie seht ihr auf bewareofcolour.tumblr.com

>> Mehr Infos über Yazmany Arboleda auf Glassless Glasses