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Tiere

Was will uns diese Künstlerin mit menschlichen Gesichtern auf ausgestopften Tieren sagen?

Irgendetwas stimmt nicht mit Kate Clarks präparierten Säugetieren.
Fortitude,© Kate Clark

Als wären sie aus einer Märchenwelt zu echtem Leben erweckt worden, starren uns die ausgestopften Tiere von Kate Clark mit menschlichen Gesichtern an. Die New Yorker Künstlerin arbeitet im Grunde wie jeder andere Tierpräparator auch, mit ein paar Kniffen macht sie ihre Werke allerdings zu einer einzigartigen Kunst: Clark arbeitet nur mit unvollständigen Pelzen, die sie vor dem Abfall rettet und flickt ihre Löcher—die sich hauptsächlich am Kopf des Tieres befinden—mit menschlichen Gesichtern aus Lehm.

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„Bei allen Tieren, mit denen ich arbeite, handelt es sich um große Säugetiere, deren Gesichter menschlichen Umfang haben oder noch größer sind“, so Clark gegenüber The Creators Project. Sie formt die Gesichter anhand lebendiger Tiere und überzieht sie mit ausgemusterter Tierhaut, ergänzt sie dann um tierische Ohren und Hörner, um so unsere Verwurzelung in der Tierwelt zu repräsentieren. „Ich lasse so viel Fell und Oberflächenstruktur wie möglich bestehen, möchte aber trotzdem, dass die menschlichen Züge klar zu erkennen sind und die fettige und poröse Haut unsere eigene Haut reflektiert."

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Obwohl ihre Kunstwerke den Betrachter wohl öfter mal ins uncanny valley stürzen, ist es nicht Clarks erklärtes Ziel, den Leuten einen Schauer über den Rücken zu jagen, sondern die Menschheit als Spezies zu erniedrigen. „Ich möchte, dass alle meine Skulpturen würdevoll erscheinen. Ihr Ausdruck ist ruhig, und ich normalerweise stelle ich sie so auf, dass sie dem Betrachter auf Augenhöhe begegnen und so die Hierarchie Mensch über Tier durcheinander bringen“, erklärt sie. „Wenn der Betrachter der Skulptur gegenüber tritt, ist er in der Regel so neugierig, dass er sich über eine erste Reaktion hinaus mit dem Kunstwerk auseinandersetzt. Sie bringen genügend Zeit auf, sich selbst im Kunstwerk wiederzuerkennen und eine Bedeutung in dieser Verbindung zu finden. Ich möchte, dass der Betrachter erkennt, dass wir Teil des Tierreichs sind und dass wir immer noch Ursprüngliches in uns tragen.“

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Dies führt natürlich zu der Frage, wie wirksam man Einfühlungsvermögen für das Tierreich bewirken kann, wenn man dafür auf die Felle gejagter Ziere zurückgreift. Clark versichert uns: „Ich habe gemerkt, dass es die Leute verärgert, wenn ich echte Tierhaut benutze, doch für mich ist die Transformation der echten Haut des Tiers ein bedeutender Teil der Diskussion. Leder ist ein sehr spezifisches Material und die Art und Weise, wie ich es benutze—ich enthülle Haare und Poren, die genauso wie die unsrigen sind—besitzt sehr viel Kraft und eine Perspektive, die bei der Verwendung eines anderen Materials auf der Strecke bleiben würde.“

Licking The Plate, © Kate Clark

Licking The Plate detail, © Kate Clark

Charmed, © Kate Clark

She Gets What She Wants, © Kate Clark

Rivalry, © Kate Clark

Bully, © Kate Clark

My Heart Beats Like Thunder, © Kate Clark

Pray, © Kate Clark

>> Besucht hier die Website von Kate Clark