Wissenschaftler lassen 410 Millionen Jahre alte Spinne mit Computer-Generated Imagery wiederauferstehen

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Wissenschaftler lassen 410 Millionen Jahre alte Spinne mit Computer-Generated Imagery wiederauferstehen

Wissenschaftler der Universität von Manchester haben in Zusammenarbeit mit dem Berliner Museum für Naturkunde eine Urspinne zu digitalem Leben erweckt.

Vor 410 Millionen Jahren wanderte eine Urspinne auf der Erde herum und wartete darauf, sich in diese gruselige, achtbeinige Kreatur zu verwandeln, die uns heute die Haare zu Berge stehen lässt. Die sogenannte Trigonotarbida, zischen ein paar Milimetern und ein paar Zentimetern lang, gab es vermutlich in größerer Population als die moderne Spinne. Wissenschaftler haben sie jetzt zurück ins Leben gebracht–und zwar dank digitaler Bildertechnologie, die normalerweise von Künstlern verwendet wird.

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Forscher der Universität von Manchester und des Museums für Naturkunde in Berlin untersuchten ein hervorragend konserviertes Trigonotarbida-Fossil aus Schottland unter dem Mikroskop und schafften es, den Bewegungsradius der Gliedmaßen zu bestimmen. Nachdem sie ihn mit dem heutiger Spinnen verglichen hatten, produzierten die Forscher mit dem 3D-Grafikprogramm Blender eine Videoanimation, die das kinetische Verhalten der Urspinne simuliert. Veröffentlicht wurde ihr Befund im Journal of Paleontology.

Co-Autor Jason Dunlop, Kurator im Museum für Naturkunde in Berlin, erklärte, dass die Wissenschaftler bereits wussten, wie die Spezies aussah, die neue Studie aber tiefergehende Erkenntnisse gebracht hat. „Das wirklich Aufregende ist für mich, dass Wissenschaftler nun selbst diese Animationen machen können, ohne technisches Fachwissen und horrende Kosten."

„Als ich anfing mit Spinnenfossilen zu arbeiten, waren wir schon zufrieden, wenn wir eine grobe Skizze ihres Aussehens entwerfen konnten. Jetzt sehen wir sie über unsere Computerbildschirme laufen", so Dunlop weiter.

Spannend, ein vertrautes Instrument aus der Welt der digitalen Kunst in einem ganz anderen Anwendungsbereich zu sehen. So lange diese ausgestorbenen Kreaturen auf unseren Bildschirmen bleiben und uns nicht auf den Schoß krabbeln, hoffen wir, dass Paläontologen weiterhin viel Freude daran haben werden, mit Blender ausgestorbene Wesen auferstehen zu lassen.

Foto: Jason Dunlop

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