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Make It Wearable | The Concepts: Digitale Prothesen ermöglichen Amputierten das Kochen

Bei einem Unfall verlor Profikoch Eduardo Garcia den linken Unterarm. Mit Hilfe von tragbarer Technologie kann er seinen Beruf trotzdem ausüben.

The Creators Project widmet sich in seiner neuen Serie The Concepts den sogenannten Wearables, tragbarer Technologie. Wir treffen verschiedene Experten, Künstler und Kreative und sprechen mit ihnen darüber, wie Wearables die menschliche Intelligenz erweitern, neue Kunstformen hervorbringen und wie sie sich die Zukunft tragbarer Technologie vorstellen.

In Folge drei treffen wir den Koch Eduardo Garcia, der seinen linken Unterarm verloren hat und nun auf moderne mechanische Prothesen zurückgreifen muss, um weiterhin seiner großen Leidenschaft nachgehen zu können: dem Kochen.

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Garcia, der aus Montana stammt, erlitt 2011 bei einer Wanderung einen Unfall, bei dem ihm ein Stromschlag versetzt wurde. Infolgedessen verlor er einen Teil seines linken Arms. Seitdem hat er Einiges an digitalen und mechanischen Prothesen ausprobiert. Wenn es ums Kochen geht, benötigt Garcia ein sehr anpassungsfähiges und vielseitiges Gerät, das sowohl robust als auch sensibel ist. Etwas, das eine saftige Beere greifen kann, ohne sie zu zerdrücken. Und dann nahtlos dazu übergeht, ein zähes Steak zu schneiden. Mit anderen Worten: er braucht ein Stück Technologie, das es noch nicht gibt.

„Essen ist so sinnlich“, sagt Garcia. „Man muss gleichzeitig kraftvoll und sanft sein. Das ist mit einer Eigenkraft-Prothese aus Titanium ziemlich schwer. Seitdem er die Prothese täglich tragen muss, hat der Koch gelernt, sich mit bestehender Technologie zu arrangieren. Aber er wartet auf eine Zukunft, in der tragbare Technologie digital verstärkt sein wirkt. Doch auf nützliche Funktionen will er dabei nicht verzichten. „Wenn es nicht zu meinen unmittelbaren Bedürfnissen passt… werde ich es nicht tragen“, ist er sich sicher.

Im Großen und Ganzen ist Garcia ziemlich begeistert, was es aktuell alles an tragbarer Technologie für Amputierte gibt. Doch für einen Koch, dessen Hände permanent unter Wasser gehalten und wieder herausgenommen werden und dabei unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt sind (heiße Öfen, Gefrierschränke), ist es ein Risiko, digitalisierte Geräte zu benutzen. Schon ein einzelner Tropfen Wasser könnte die Prothese zum Brutzeln bringen.

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In unserer Doku spricht Garcia über das ideale tragbare Gerät für einen Meister der Kräuter und Gewürze, wie er selbst einer ist:

„Wenn ich mir etwas wünschen könnte, wäre es eine nicht-fixierte, sich selbst befestigende Prothese mit voll entwickelter Berührungs- und Temperatursensibilität“, erzählt Garcia in unserer Doku. Er träumt also von einem schnelleren, anpassungsfähigeren Werkzeug, das ihm ermöglicht, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun und ein Gespür für den kompletten Prozess zu haben. Sein größter Traum wäre eine Prothese mit integriertem LED-Bildschirm, der z. B. pH-Werte oder Bakterien-Warnungen anzeigt. Finger mit Saugnäpfen könnten auch mit den glibberigsten Lebensmitteln fertig werden.

Garcia ist offen für jegliche Wearables und optimistisch, was die Zukunft der Technologie angeht. „Die Leuten wollen Geräte, Kleidung, Technologie und Mode tragen, mit der sie einen Schritt voraus sind. Wenn sie im Alltag einen zusätzlichen Nutzen haben, warum nicht?“.

Für mehr Informationen über Garcia, besucht hier die Webseite seiner Firmahttps://www.montanamex.com