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Popkultur

Kann ein Gehirn-Scan euer ideales Selbstbild offenbaren?

Fotograf Scott Chasserot ist dieser Meinung und hat die Porträtfotos seiner Modelle bearbeitet, um sie ihnen anschließend zu zeigen und die emotionalen Reaktionen auf die Bilder mit einem EEG-Headset zu messen.

Fotos mit freundlicher Genehmigung des Künstlers

In seinem neuen Projekt Original Ideal kombiniert Fotograf Scott Chasserot Hirnwellen-Scanner und digitale Bildbearbeitung mit menschlicher Psychologie. Mit einer Reihe sorgfältig manipulierter Fotos und einem speziellen Hirn-Scan-Prozess hofft er, Einblicke in die idealen Selbstbilder seiner Fotomodelle zu bekommen.

Chasserot beginnt seinen Prozess mit dem Fotografieren der Models in einem möglichst minimalen, einfachen und unkomplizierten Setting. Anschließend unterzieht er das aufgenommene Bild einer Reihe von digitalen Bearbeitungen, wie Hautkolorierung oder Änderung der Gesichtsstruktur, um sich per Airbrush sowohl modernen Schönheitsidealen anzunähern oder als auch diesen entgegenzustellen. Seine Models werden dann mit einem EEG-Hirnscanner von Emotiv verbunden und bekommen insgesamt 50 der von Chasserot bearbeiteten Porträtfotos gezeigt. Die beim Betrachten der Fotos aufgezeichneten Hirnscans analysiert der Fotograf anschließend, um „den mentalen Fokus [der Person] zu messen, durch den positive emotionale Reaktionen gekennzeichnet sind."

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>> Fotoserie Both Sides Of: Sind symmetrische Gesichter wirklich die schöneren?

„Die Methodik ist noch immer in der Pilotphase", erklärte uns Chasserot. „Es gibt noch jede Menge zu verbessern. Das 'ideale' Bild ist einfach das mit der stärksten positiven Reaktion unmittelbar nach der Präsentation. Die kann man aber nicht von irgendeiner theoretischen, spezifischen Reaktion auf das 'ideale Selbst' unterscheiden."

Mit Original Ideal erforscht Chasserot Schönheitsbilder als Teil der persönlichen Identität. Frühere Projekte wie Esther Honigs weltweites Photoshop-Experiment Before and After oder Alex John Becks Serie symmetrischer Fotos Both Sides Of hatten sich dagegen auf Schönheit im Kontext sozialer und kultureller Standards konzentriert. Wie Chasserot erklärt, erforsche sein Projekt, „wie viele unserer täglichen Interaktionen von den unmittelbaren Annahmen bestimmt werden, die wir über Andere ausschließlich aufgrund ihres körperlichen Erscheinungsbilds haben, also den Sprung, den wir vom Physischen zum Psychologischen machen."

Zum Abschluss stellte Chasserot schließlich jedes der absichtlich langweiligen Ausgangsporträts den Versionen mit der größten emotionalen Zustimmung gegenüber. Seht hier eine kurze Dokumentation über Chasserots Arbeitsprozess und einige der Porträts aus Original Ideal:

>> Auf der Website von Original Ideal findet ihr alle Informationen zum Projekt