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So sieht es aus, wenn Architekten zu Projection Mappern werden

Seht hier die komplette 15-minütige Projektion KLANG³ auf der Fassade des Deutschen Nationaltheaters beim internationalen Festival für Fassadenprojektion Genius Loci Weimar.

Weimar, Thüringen, 15. August 2014: Satte 15 Minuten lang verwandelt sich die neoklassizistische Fassade des Deutschen Nationaltheaters in einen blitzenden, vibrierenden, strahlenden Lichtkunst-Teppich aus atemberaubenden Visuals. Wer die Kunst des Projection Mappings schon öfter live erlebt hat, wird festgestellt haben: Irgendwie ist diese Installation anders, hebt sich ab von gewöhnlichen Projektionen. Wenig Farben sind zu sehen, dafür umso mehr bauliche Strukturen des Theaters. Säulen, Türen, Fenster, Zargen, Steine, Balken, Wände, Decken des Theaters blitzen auf. Mal einzeln, mal gemeinsam. Obwohl auf der Fassade ein ganz eigener Film abläuft, ist das Gebäude stets präsent.

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Foto: Henry Sowinski

„Wir wollen Gebäude nicht als bloße Leinwände benutzen, um zu imponieren, sondern auch auf die Architektur eingehen“, erklärt Philip Modest Schambelan. Der 30-jährige Architekt zählt neben Kristian Andresen und Michal Banisch zu den Gründern des Dresdener Think Tank ruestungsschmie.de. Sie gewannen mit ihrer Installation KLANG³ den Wettbewerb für audiovisuelles Videomapping des internationalen Festival für Fassadenprojektion Genius Loci Weimar. Der Schwerpunkt dieses Festivals liegt auf ortspezifisch entwickelter audiovisueller Kunst. Für die Architektur- und Medien-Freaks der ruestungsschmie.de bedeutete ortsspezifisch vor allem gebäudespezifisch. Und sie trieben dieses Konzept mit Hilfe des Dresdener Klangkünstlers Soundselektor auf die Spitze:

Der Spezialist für Geräusche von Gebäuden–2013 vertonte er Monat für Monat insgesamt zwölf Gebäude der Stadt Dresden–nahm die Künstler mit auf eine akustische Tour durch das Nationaltheater. Denn was schön aussieht, kann unter Umständen auch schön klingen. Soundselektor spielte Türen, Treppen, Lichtschalter, Fenster etc. im Theater ein und erzeugte aus den Samples anschließend einen treibenden, technoartigen Soundtrack für KLANG³. In ständigem Austausch stimmten beide Parteien Sound und Visuals aufeinander ab. Wer nicht zu den 15.000 Besuchern des Genius Loci Weimar zählte, sieht das so entstandene Gesamtkunstwerk oben im Video in kompletter Länge.

>> Besucht die Website von ruestungsschmie.de

>> Impressionen vom Projection-Mapping-Festival Genius Loci Weimar